Sigurd Rothstein (Kristianstad)

Deutschland 1934. Das „dritte Reich“ in vier Reisereportagen

In ganz Europa stoßen die Ereignisse in Deutschland nach der Machtübernahme 1933 auf großes Interesse. Schweden ist dabei keine Ausnahme. Im Gegenteil. Ein paar Monate nach dem Machtantritt des deutschen Führers besuchen der bekannte Literaturkritiker Fredrik Böök und der Schriftsteller Gustaf Hellström das südliche Nachbarland. Im Jahre 1934 folgt ihnen nicht nur das Mitglied der Schwedischen Akademie Torsten Fogelqvist, sondern auch vier andere Reisende, um die es hier geht. Es handelt sich um den Autor Tito Colliander, die Journalisten Sanfrid Neander-Nilsson und Fritz Lönnegren und um den Geschäftsmann Edvard Rosenberg. Im Vortrag werden ihre Reiseberichte präsentiert. Dabei wird die Dualität thematisiert zwischen dem, was die Besucher einerseits konkret erleben, erfahren und wahrnehmen und andererseits ihre Interpretationen, die oft ihren Ausgangspunkt im konkreten Erlebnis haben, sich aber zu umfangreichen Diskursen fern von allen Bindungen an das Erlebte entwickeln können. Die Reiseschilderungen pendeln zwischen einer Graswurzel- und einer Vogelperspektive.